Samstag, 11. Juli 2015

Ein Besuch in Hamburgs Gemüsekammer


Samstagmorgen. Der Tag an dem man sich schon Freitagnacht denkt: "Endlich ausschlafen!". 

Einmal noch strecken, den Blick zur Uhr richten und sich dann auch schon fragen: "Warum bin ich schon wach?!" . 

Ein gutes hat so ein früher Start ins Wochenende. Man hat auf einmal jede Menge Zeit mit der man vorher überhaupt nicht gerechnet hat. Erst einmal heißt es, in Ruhe frühstücken und den Tag genießen. Und dann ...? 

"Heute mache ich etwas, was ich noch nie gemacht haben." , denke ich bei mir.

Und hier bin ich nun. Mit zwischen Gemüse-, Obst- und Blumenständen. Käse, Fisch, Fleisch und frische Backwaren locken mit ihnen um die Wette.

Warum wohne ich eigentlich seit 5 Jahren in Hamburg und war noch nie auf diesem Markt? Das Angebot begeistert mich. Mit so vielen Anbietern habe ich gar nicht gerechnet. 

Wandsbeker Wochenmarkt (direkt am Quaree)
  •  Montag - Samstag 8:00 - 13:00 Uhr geöffnet
  • super Verkehrsanbindung (U1 Wandsbek Markt +div. Buslinien)
  • für alle die, die mit dem Auto kommen wollen, ihr solltet das Parkhaus vom Quaree nutzen (1.Std. 0,50€, jede weiter 1,00€)
  •  
Auf jeden Fall gilt: Nehmt euch eine große Tasche mit oder eine kräftige Begleitung die alles tragen kann ;)

   

Die Menschen hier gefallen mir auf Anhieb. Es ist quirlig und nachbarschaftlich. Die Leute sind entspannt und genießen den kleinen Schnack am Samstagmorgen. Selbstverständlich gibt es für jeden der es wünscht eine kleine Beratung. Wie immer gilt, einfach mal freundlich nach fragen. 

 
Ich entscheide mich zu allererst ein paar Blumen zu kaufen. 
 Ein Strauß Edelwicken und ein paar Biedermeier-Rosen. Das ist der kleine Luxus den ich mir gönne. Ab und an stelle ich mir ein paar Schnittblumen in die Wohnung.

Und hier passieren dir auch die kleinen Dinge, die dir nur auf einem Markt passieren. Der alte Blumenverkäufer lächelt dich an und steckt dir nicht nur 2 Bund Rosen in das Papier, sonder zieht ein drittes Bund heraus mit den Worten, die würden nicht mehr ganz frisch sein, aber ein zu Hause hätten sie auch verdient. Ein Schmunzeln mehr bei mir undich verlasse den Stand, mit den Gefühl gerade hier richtig zu sein.

Gönnt ihr euch manchmal auch ein paar Blumen oder hat ihr eine liebe Seele, die euch mal einfach so ein paar Blumen mit bringt? :) 

 
Meine Augen können sich gar nicht genug satt sehen. Am liebsten würde ich alle mitnehmen, alles probieren und ausprobieren. Ich drehe erst einmal eine Runde zwischen den Reihen hindurch und entscheide mich dann für zwei Bund Ringelbeete. RINGELBEETE! Hab ihr die schon einmal im Supermarkt entdeckt? Selbst in gut sortierten ist diese wohl eher schwerlich zu finden.

 So sieht die Knolle aus. Ich bin schon gespannt wie sie wohl von innen aussieht.

 
Und tatsächlich !! Wahrhaftig eine hübsche Knolle. Ich halte euch auf dem laufenden, was ich damit gekocht habe. Roh schmeckt sie schon mal wie eine Mischung aus Radieschen (aber ohne Schärfe) und Karotte. 
  
 
Die bunten Karotten gehen mir nicht aus dem Kopf. Ich gehe zurück zum Stand. "Waren Sie nicht gerade schon mal hier? Ich habe Sie doch wieder erkannt." , schmunzelt die Dame hinterem Wagen und die Schlage hinter mir mit ihr. "Die Karotten sind mir nicht aus dem Kopf gegangen." , lache ich zurück.

Die Stimmung ist großartig! 

So langsam wird es schwer alles zu tragen. Zwei Kilo Äpfel haben sich dazu gesellt. Vierländer Braeburn und Wallant Äpfel, fest im Biss und fein säuerlich süß. So mag ich sie.

Zu guter letzt muss ich nun doch noch mal bei den Backwaren vorbei. Der Duft von frischem Brot zieht unverschämt gut über den Markt. Vor mir in der Schlage bestellt ein Herr "das berühmt dunkle Brot". Ich hab vergessen zu erwähnen, dass die Schlange vor dem Stand wirklich lang ist. Wie wir alle aus dem Urlaub wissen, dass ist nie ein schlechtes Zeichen. Am Besten man achtet immer auf die Einheimischen/die Kenner, dann kann man nicht viel falsch machen. 

Diese Erkenntnis bewahrheitet sich einmal mehr! 

Ein Stück Brot kaufe ich. Diese Backweise habe ich so noch nicht gesehen. Es ist im Meter gebacken und je nachdem was der Kunde wünscht ,wird ein Stück abgeschnitten. Ich frage ebenfalls nach dem Streuselkuchen. Man empfiehlt mir den mit Apfel. So ein Stück so es sein. Die Dame vor dem Steinofen greift beherzt unter den großen im Stück gebackenen Kuchen und bricht ein Handtellergroßes Stück aus dem Kuchen heraus und steckt es in die Tüte. 

Noch vor Ort probiere ich einen Bissen. So ein saftiges Stück Streuselkuchen habe ich selten gegessen. Wer hier denkt er hätte ein banales Stück Streuselkuchen in der Hand, hat definitiv das Nachsehen! 

Unglaublich saftig ist hier das Stichwort und so unbeschreiblich gut, dass man es einfach selber probieren muss, da eine bloße Beschreibung hier nicht ausreicht. 

Hier nach müsst ihr suchen: 

Niepels´s Steinofen Spezialitäten
Backwaren für Herz und Sinn 

www.niepels-steinofen-spezialitaeten.de

  

Abschließend kann ich nur sagen: 
Samstags ist nun Wochenmarkt-Tag, ganz so wie unsere Großeltern es schon machten. Eine Tradition, die man wieder aufleben lassen sollte. Meine Kindheitserinnerungen daran sind zu schön, als dass man sie außer Acht lassen kann. Immer, wenn ich bei meiner Großmutter zu Besuch war, gab es meinen Lieblingseintopf. Typisch westphälischen Möhreneintopf. Ich kann mich gut daran erinnern, dass wir dazu einige Male bei einer Bäuerin um die Ecke, das benötigte Gemüse einkauften. Der Geruch, geht mir heute immer noch nicht aus der Nase.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Vielleicht sehen wir uns nächsten Samstag am Tomatenstand! ;)  

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