In leuchtendem Weiß stehen sie schwankend am Wegesrand und verbreiten nicht nur für uns einen betörenden Duft, sondern locken hunderte von kleinen Insekten an. Flauschig aussehende Hummeln, dick in Blütenstaub gefüllt fliegen über die weiße Doldenpracht.
Es ist Holunderzeit!
Bei Holunder denken ich in der Regel an den lilablauen Saft, der ganz wunderbar zu Quark schmeckt. Dass man die Blüten aber ebenfalls verwenden kann, wissen wir spätestens seit dem Hugo-Hype, der vor einigen Jahren ausbrach.
Das kann doch nicht alles sein, dachte ich bei mir und fing an herum zu experimentieren.
Heraus gekommen ist ein:
Holunder - Himbeer -Roséessig
250 ml milder Roséessig
1 Handvoll Himbeeren
5-6 Dolden aufgeblühter Holunder
Kaffeefilter oder Mulltuch
Schraubglas
Glasfalsche (min. 250ml)
Zu allererst werden die frischen Holunderdolden benötigt. Dazu müsst ihr am Besten ein längeren Spaziergang durch die Wiesen in eurer Umgebung machen. Holunder wächst beinahe überall. Pflückt die Dolden bitte nachhaltig. Das heißt, im Herbst wollt ihr bestimmt noch Saft einkochen, wenn ihr nun alle Dolden erntet, bleibt für den Herbst nichts mehr übrig. Außerdem solltet ihr daran denken, dass die Beeren nicht nur eure Speisekammer sind, sondern für viele Vögel und Insekten ebenfalls.
Idealerweise kennt ihr in eurer Umgebung einen Biobauern. Da dieser seine Felder nicht spritzen darf, solltet ihr diesen Holunder bevorzugen. Sucht euch am Besten einen Busch aus, der nicht an die Felder eines herkömmlichen Bauern grenzt.
Super, wenn ihr einen Strauch mit diesen Kriterien gefunden habt! Bei euch reicht es nun aus, die Dolden trocken zu reinigen. Alle anderen, die sich unsicher sind, sollten die Blüten besser abwaschen. Einziger Nachteil, ihr werdet einiges an Blütenstaub und damit an Geschmack verlieren, aber keine Sorge, euer Essig wird immernoch deutlich nach Holunder schmecken. Ihr könnt die Stängel etwas reduzieren, jedoch solltet ihr die Blüten in kleinen Gruppen zusammen hängen lassen.
Nehmt euch nun eine saubere Flasche. Ich habe mich für eine Weckflasche entschieden (500ml). Ich finde sie schön anzusehen und gut zu verschießen. Außerdem fällt mir die große Flaschenöffnung. Den Essig kann man hervorragend durch einen Kaffeefilter gießen. Damit bleiben Blütenstaub und andere Schwebstoffe hängen.
Fertig! Nun könnt ihr in die Produktion gehen. Dieser selbst gemacht Fruchtessig kommt ganz bestimmt gut an und sieht und schmeckt nach viel Arbeit. Wir aber wissen, manchmal sind es die einfachen Dinge die am Besten schmecken ;).
Holunder-Aprikosen-Essig
250 ml weißer Balsamicoessig
3 Aprikosen (vierteln ohne Kern)
5-6 Dolden aufgeblühter Holunder
Kaffeefilter oder Mulltuch
Schraubglas
Glasfalsche (min. 250ml)
Habt ihr schon einmal Fruchtessig angesetzt? Und wofür benutzt ihr diesen? Ich bin gespannt auf eure Ideen!
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